Agile Teams: 3 wichtige Voraussetzungen

Das Scrum Event Sprint
Von Sebastian Schneider // 15.02.2019 // 0 Kommentare

Eine Grundlage erfolgreicher agiler Teams ist es, dass sie fest über eine Laufzeit existieren. Das ist wichtig, um die Arbeit zu koordinieren, gibt Motivation, einen Raum zum Lernen und macht diese Teams schnell und effizient. Es ist auch häufig der erste Punkt, ab dem Unternehmen und Organisationen beginnen, Anpassungen an Scrum und anderen agilen Frameworks und Methoden zu machen. Ich zeige die Grundlagen, Hintergründe und Probleme, die bei Nichteinhaltung entstehen.

Grundlagen agiler Teams

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie agile Teams hören? Ist das eher positiv besetzt oder negativ? Und vor allem, was genau ist das eigentlich? Ich gehe in diesem Abschnitt auf die Grundlagen ein. Dabei lege ich einen Blick auf das, was nach meiner Meinung essentiell für Scrum Teams und agile Teams ist.

Als Grundlagen für agile Teams werde ich die folgenden Aspekte behandeln:

  • Feste Teams. Agile Teams sind über die Laufzeit fest. Natürlich kennen wir die Zukunft nicht und sie kann sich ändern, mit ihr auch die Teamzusammensetzung. Die Absicht hinter einer Teambildung ist immer auf Langfristigkeit ausgelegt.
  • Multidisziplinäre Teams. Agile Teams umfassen die Disziplinen, die es zur Entwicklung eines Produktes benötigt. Das hilft uns Expertentum und sequentiellen Vorgehen loszulassen.
  • Produkt- statt Projektarbeit. Agile Teams arbeiten an Produkten und nicht in Projekten. Das vereinfacht viele Rahmenbedigungen, die typische Projekte mit sich bringen, wie die Budgetierung.

Für die Teamfindung führe ich Workshops durch. In diesen können sich Teams finden, die langfristig zusammen existieren (wollen). Dabei spielen viel mehr Faktoren in eine solche Teamfindung, als eine Zuweisung von Menschen zu Teams durch andere Menschen (zum Beispiel Abteilungsleiter) berücksichtigt werden können. Die eben angesprochenen Aspekte finden sich automatisch, wenn die Teams sich selber definieren können.

Agile Teams sind fest über die Laufzeit

Agile Teams sind auf Langfristigkeit ausgelegt. Das bedeutet, dass Mitglieder dieses Teams eine lange Zeit zusammen - eben in diesem Team - verbringen und zusammen arbeiten. Das wird häufig dadurch bestimmt, dass diese Mitglieder eine gemeinsame Leidenschaft und ebenso eine Motivation haben, bestimmte Dinge gemeinsam zu bewerkstelligen.

Keine Zuweisung durch Dritte

Um so eine Langfristigkeit zu erreichen benötigt es deutlich mehr, als eine Zuweisung von Dritten. Es benötigt ein Finden von den richtigen Mitgliedern. Das können Sie nicht zuweisen, dass können Sie nicht vorhersehen, das muss einfach geschehen.

Raum zum Lernen

Mit langfristig stabilen Teams geben Sie Raum zu lernen und sich zu verbessern. Nur wer den Kontext in bestimmten Parametern konstant halten kann, erhält die Chance zu lernen. So können Sie durch Retrospektiven auf einen festen, vergangenen Zeitraum (Sprint) mit einem festen Team blicken. Wenn das Team nicht fest wäre, dann fehlt Ihnen ein Bezugspunkt.

Agile Teams sind multidisziplinär

Wenn Sie alle Fertigkeiten in einem Team zusammenführen, dann haben Sie ein schlagkräftiges Team. Kennen Sie Task Forces? Das sind temporär gebildete Gruppen von Menschen aus allen betroffenen, mitwirkenden Bereichen zu einem bestimmten, aktuell auftretenden Problem. Diese Personen treffen sich regelmäßig in einer multidisziplinären Zusammenstellung zum Lösen dieser aufgetretenen Probleme. Leider benutzen viele Organisationen diesen Modus immer nur dann, wenn Probleme existieren.

Abstimmungsbedarf sinkt

Wenn Sie multidisziplinäre Team besitzen, dann haben Sie zudem deutlich weniger Abstimmungsbedarf unter Personen außerhalb der Teams. Fehlt Ihnen eine oder mehrere Disziplinen in Ihrem Team, dann benötigen Sie ebenso weitere Abstimmungen, um genau dieses Wissen in das Team zu bekommen.

Produkt statt Projektarbeit

Wenn Sie ein Haus bauen, dann macht ein Projekt durchaus Sinn: Sie planen es, Sie bauen es und dann ist es fertig. Es gibt keine Version 2 von diesem Haus. Es ist einfach fertig.

Anders ist es in der Produktarbeit. Wir haben Produkte, wir haben Software und Hardware. Selten ist es so, dass diese Produkte wirklich fertig sind. Sie werden nämlich weiterentwickelt und leben. Deswegen fokussieren wir für agile Teams auf die Produktarbeit.

Projekte implizieren Probleme für falschen Kontext

Projekte implizieren typische Probleme, die wir immer und immer wieder in der Realität erfahren. Die Arbeit in Projekten bedeutet, mit prozentualen Kapazitäten der eigenen Zeit an unterschiedlichen Projekten zu arbeiten. Das bedeutet ebenso, dass wir mit Problemen bei Ressourcen kämpfen und jede Menge an Kommunikationskosten aufbauen, wenn es um Ende von Budgetgrenzen gibt, Zuweisungen von Personen zu neuen Projekten und ähnliche Herausforderungen.

Sebastian Schneider ist dem Framework Scrum - es war Liebe auf den ersten Sprint - bereits seit 2005 verfallen. Seitdem begleitet er Unternehmen (meist größere) bei der Transition in eine neue Arbeits- und Produktwelt.

Dafür findet er den richtigen Grad zwischen zielgerichteten systemischen Impulsen und dem nachhaltigen Coaching in der Organisation, um diese bei der Entwicklung und Optimierung des eigenen Kundenmehrwerts zu unterstützen und entwickelt mit ihnen Produkte, die ihre Kunden lieben.

Im richtigen Maß gehören dazu die effektive und effiziente Facilitation dazu, sowie agile Spiele und Simulationen, die sein Themenfeld auf einfache Art begreiflichen machen.

Auf Konferenzen, sei es im Fachbeirat oder als Akteur, gibt er gerne Erkenntnisse weiter und freut sich über Kontakte von Angesicht zu Angesicht.

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